Schülerzeitung
Begeisterung wecken für journalistisches Schreiben
Wo gibt es das sonst, dass von Klasse 5 – 12 an einer gemeinsamen Sache gearbeitet wird? Da ist Teamgeist gefordert und er wird gelebt in den wöchentlichen Treffen der Schülerzeitungs-AG. Im Zentrum steht die redaktionelle Arbeit, die von einem Schülerteam geleitet wird. In einer ersten Phase werden alle Ideen für Beiträge gesammelt und dann verteilt. Ein Grundsatz ist es dabei, dass die „Kleinen“ von den „Großen“ lernen können, etwa bei einem gemeinsamen Interviewtermin und dessen Vorbereitung. Motivierend ist es zu erleben, wie sich durch den Status eines Pressevertreters, und sei es „nur“ der einer Schülerzeitung, Türen öffnen, die ansonsten verschlossen blieben, sich Interviewpartner wie der ehemalige EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker finden, den eine unserer Redakteurinnen im Urlaub erkannte und kurzerhand um ein Interview bat.
Jedes Heft enthält ein Schwerpunktthema, das auf dem Cover angekündigt wird und in der Findungsphase spannende Diskussionen auslöst, z.B.: Vorurteile-Unwahrheiten, Zeitgeist, Was passiert mit unserer Bildung?, Der große Hype ums Essen oder Früher vs. Heute.
Immer wieder wird reflektiert, für wen man eigentlich schreibt. Zur Leserbindung tragen beliebte Rubriken wie die „Raphaello-Awards“ (ein Lehrer-Voting) oder „Die Neuen“ (Interviews mit den neuen Lehrern) bei.
Neben dem Recherchieren und Schreiben gibt es immer einiges zu organisieren. Gemeinsam wird der Auftritt beim Tag der offenen Tür oder auch der Verkauf der Ausgaben geplant und durchgeführt. Eine ganz besondere Verantwortung schließlich lastet auf den Schultern der Layouter, denn diese Phase wird jedes Mal zum Kraftakt, wenn es darum geht, die Ausgabe zum Ende des Schuljahres herauszubringen.
Fortbildungen der Schulstiftung in Freiburg für Schüler und Lehrer gemeinsam bringen regelmäßig einen großen Motivationsschub. 2025 konnte dank der großzügigen finanziellen Unterstützung des Freundeskreises ein weiterer Workshop an einem Samstag in der Schule stattfinden. Die zentralen Themen der Workshops sind das journalistische Schreiben, aber auch Themen wie das Presserecht und Bildrechte. Um die Rolle von Persönlichkeitsrechten geht es, wenn zwischen Meinung und Tatsachenbehauptung unterschieden werden muss. Was die jungen Redakteure hier lernen, kommt ihnen auch an anderer Stelle ihres schulischen Arbeitens zugute.
Teamgeist, Verantwortung übernehmen, Fakten recherchieren, Persönlichkeitsrechte respektieren, eine eigene Meinung vertreten – damit erweist sich die AG der Schülerzeitung Raphaello als ein Ort der praktischen Demokratiebildung.