Am Freitag, den 25. Juli 2025 besuchten wir, die Klassen 9b und 9d, das Konzentrationslager Natzweiler-Struthof im Elsass. Begleitet wurde die Tagesfahrt von den Lehrkräften Stefanie Albrecht und Matthias Kneller.
Unseren ersten Stopp machten wir am Bahnhof Rothau. Dort kamen im so genannten Dritten Reich auch die Häftlinge nach tagelangen Reisen von verschiedensten Lagern an und wurden direkt den Berg zum Lager von der SS mit Gewalt hochgetrieben.
Danach fuhren wir auf der von Häftlingen erbauten Straße hoch zum KZ und machten uns dabei bewusst, wie sehr die Gefangenen gequält und ausgebeutet wurden und die dort lebende Bevölkerung dies auch mitbekommen hat. Niemand kann an einem solchen Ort sagen, nichts gewusst zu haben.
Angekommen auf dem Gelände des KZs, lernten wir etwas über die Geschichte von Natzweiler-Struthof und über den Todesstreifen. Wir erfuhren, dass man damals sofort erschossen wurde, sobald man diesen betrat.
Anschließend gingen wir in ein Gebäude, indem sich sowohl Bäder, als auch das Krematorium und Räume für Menschenversuche befanden. Auch Frauen und junge Mädchen wurden Opfer solcher Menschenversuche in anderen Konzentrationslagern wie Auschwitz-Birkenau, die zur Entwicklung der Antibabypille dienten. Besonders grauenhaft war der Blick in den Ofen des Krematoriums mit der Vorstellung, dass dort Menschen teilweise am lebendigen Leib verbrannt worden sind. Schockierend war außerdem, dass die dabei entstandene Energie zum Heizen des Badewassers genutzt wurde. Auch beim Arrestbunker waren die Spuren abscheulicher und unmenschlischer Verbrechen unverkennbar zu sehen, wie beispielsweise am Prügelbock. Die nächste Station war der Galgen, der als Zeichen der Abschreckung der Insassen diente.
Durch eine ausgestellte Lore wurde uns bewusst, wie sehr die Menschen durch größenteils unnütze Arbeit gequält und getötet worden sind. Dadurch, dass auch viele Menschen dabei aus Erschöpfung starben, fand gleichzeitig eine Selektion der Insassen statt.
Zum Abschluss besichtigten wir eine Ausstellung in einer nachgebauten Baracke, bei der viele Eindrücke und einzelne Situationen in Form von Bildern und Zeichnungen dargestellt wurden. Wir stellten viele Fragen und kamen auch ins Gespräch miteinander. Herr Kneller erzählte uns an allen Stationen zahlreiche Fakten und Hintergründe zum KZ.
Nach dem Besuch des Geländes fuhren wir zu unserem letzten Halt, der Gaskammer. Dort lernten wir, dass diese früher ein Ballsaal eines Ferienhofes namens Struthof gewesen ist, bis die Räume zu einer Gaskammer umfunktioniert worden sind. Ziel dessen war das Ausprobieren verschiedener Gase und die Vergasung mehrerer Menschen, um ihre Knochen als „typisch jüdisch“ später in der Anatomie der Universität Straßburg auszustellen.
Insgesamt können wir nur sagen, dass der Besuch im KZ sehr eindrücklich war und uns nochmal neu die Augen für die grausamen Verbrechen der NS-Zeit geöffnet hat. Darüber hinaus haben wir viel Neues gelernt und uns schon bekannte Sachen vertieft, womit diese greifbarer für uns wurden.
So etwas wie damals darf nie wieder passieren!
Text: Mara Lesnik und Linnea Körber (Klasse 9d)
Fotos: Matthias Kneller, Stefanie Albrecht