Vom 10. bis zum 17. Mai 2025 habe ich an einem Erasmus Austausch nach Brest in Frankreich teilgenommen – eine Woche, die ich so schnell nicht vergessen werde! Ich war vorher ziemlich aufgeregt, denn ich konnte kein Französisch und hatte keine Ahnung, wie gut wir uns verständigen könnten. Zum Glück konnten fast alle französischen Schüler gut Englisch, sodass die Kommunikation überraschend gut geklappt hat. Sonntag kamen wir nach einer langen Reise endlich in Brest an. Wir wurden von unseren Gastfamilien abgeholt, und obwohl ich anfangs etwas nervös war, war meine Gastfamilie total freundlich und hilfsbereit. Den Rest des Tages verbrachte ich damit, mich einzuleben, mein Zimmer anzuschauen und mit meiner Gastfamilie zu sprechen – natürlich auf Englisch.
Am Sonntag unternahmen meine Gastschülerin, meine Gastmutter und ich einige Unternehmungen entlang der Küste. Wir besuchten beispielsweise viele Aussichtspunkte und Museen rund um die Schifffahrt und Historie rund um die Bretagne. Am Montag ging es dann richtig los: Um 8 Uhr wurden wir von der Schulleitung begrüßt, dann durften wir am französischen Unterricht teilnehmen. Das war spannend, auch wenn ich natürlich nicht alles verstanden habe. Am Mittag machten wir ein Picknick mit dem Rest der Gruppe und bereiteten den Ausflug ins „Océanopolis“, ein großes Aquarium, vor. Am Nachmittag besichtigten wir dann das Océanopolis – dort gab es Robben, Quallen und jede Menge andere beeindruckende Meerestiere. Die Führung war glücklicherweise auf Englisch, und ich konnte viel lernen. Unser Guide erzählte uns von den Robben und dass eine von ihnen sehr viel Aufmerksamkeit braucht. Das war sehr interessant. Abends hatte ich Freizeit und habe mich noch lange mit meiner Gastfamilie unterhalten und wir haben ein Spiel, das ich noch nicht kannte, namens „Jungle Speed“ gespielt – das hat echt Spaß gemacht.
Dienstagvormittag hatten wir erst Unterricht und danach eine Nachbesprechung unseres Besuchs im Aquarium. Wir sollten jeweils eine deutsche und eine französische Person einen Tagebucheintrag aus der Sicht eines Meerestieres zu schreiben. Es war sehr lustig, die Geschichten der anderen anzuhören! Nachmittags fuhren wir Deutschen ans Meer und machten dort eine Tour mit dem Boot. Wir haben Delfine und Robben gesehen. Ich und einige andere hatten eindeutig unterschätzt, wie stark das Wasser unter dem Boot hervorspritzt und sind sehr nass geworden. Glücklicherweise war es warm und unsere Klamotten schnell wieder trocken. Danach fuhren wir zurück an die Schule und warteten darauf, dass unsere Austauschschüler Schule aus hatten.
Am Mittwoch fand nach dem Unterricht und dem gemeinsamen Essen eine Stadtrallye in Brest statt. Wir wurden in Gruppen aufgeteilt und mussten verschiedene Fotos in der Stadt machen, wie beispielsweise von etwas Schönem, etwas Verbotenem oder etwas, was wir mit dem Meer verbinden. Auch hier lief alles auf Englisch – und es war ein cooler Weg, die Stadt besser kennenzulernen. Leider fing es an zu regnen und wir haben uns in einem Einkaufszentrum in der Nähe des Treffpunkts vor dem Regen in Sicherheit gebracht. Besonders toll fand ich, dass man zusammenarbeiten musste und man schnell neue Leute kennenlernte. Abends hatten wir wieder frei und ich unternahm etwas mit meiner Austauschschülerin.
Der Donnerstag begann mit etwas Unterricht, dann gab es ein gemeinsames Pizzaessen, wobei wir die Stadtrallye gemeinsam in unseren gestrigen Gruppen auswerteten. Danach wurden die Ergebnisse der Stadtrallye verkündet – unsere Gruppe hat sogar den zweiten Platz gemacht! Am Abend fand ein Crêpes-Abend statt. Wir haben typisch bretonische Crêpes gegessen, süß und herzhaft, und die Stimmung war super. Es war eine tolle Gelegenheit, sich nochmal mit allen auszutauschen und gemeinsam die Woche ausklingen zu lassen
Am Freitag machten wir noch einen Tagesausflug nach Quimper, einer wunderschönen kleinen Stadt mit alten Fachwerkhäusern und einer beeindruckenden Kathedrale. Wir besuchten ein Museum, in welchem wir eine Art Schnitzeljagd machten. Danach hatten wir Freizeit. Wir bummelten durch die Altstadt, machten Fotos, kauften Souvenirs und aßen viele Crêpes. Der Tag war der perfekte Abschluss für unsere Reise. Auch wenn ich kein Französisch konnte, habe ich mich nie ausgeschlossen gefühlt. Die Franzosen waren sehr offen und hilfsbereit, und mit Englisch hat die Verständigung wirklich gut funktioniert. Ich habe nicht nur eine neue Kultur kennengelernt, sondern auch neue Freunde gefunden. Der Austausch hat mir gezeigt, dass man auch ohne perfekte Sprachkenntnisse tolle Erfahrungen machen kann – und dass es sich immer lohnt, mutig zu sein.
Text: Sofia Aichele