Drei Doppelstunden lang hatten wir Mädchen der Klassen 8A/8B, anstatt Sportunterricht , ein Selbstbehauptungstraining bei Katharina Huber vom deutschen JU-Jutsu Verband. In diesem Training sollten wir lernen, wie man sich in gefährlichen oder unangenehmen Situationen verhält und im Notfall auch verteidigt.
Zum Aufwärmen gab es immer ein Spiel, das einen auf das folgende Training vorbereiten sollte. Zum Beispiel „Wäscheklammern klauen“ oder ein Spiel, bei dem man laut schreien muss um befreit zu werden.
Danach haben wir verschiedene Griffe und Techniken kennengelernt. Zum Beispiel Passivblock, Griffsprengtechnik, Nervendrucktechnik oder Ellenbogenschlag. Diese durften wir im Anschluss selbstverständlich noch an unseren Mitschülerinnen ausprobieren.
In einer weiteren Doppelstunde haben wir geübt, wie man sich verhalten soll, wenn man geschlagen wird. Dafür mussten wir uns alle klein machen und die Hände schützend über den Kopf halten. Um zu testen, ob das gut wirkt, haben wir uns in 2er-Reihen aufgestellt und dann mussten die Trainerinnen uns mit einem Schaumstoffkissen schlagen. Ein anderes Mal haben wir uns alle in einem Kreis aufgestellt und der Reihen nach „Stopp“ oder „Hilfe“ gerufen und geschaut, wie man sich am besten in bestimmten Situationen hinstellen sollte. In der letzten Doppelstunde sind wir in verschiedene Rollen geschlüpft. In 5er Gruppen haben wir Situationen nachgestellt, in denen wir das Erlernte der letzten Stunden einsetzen konnten. Es gab zum Beispiel eine Situation, in der zwei Mädchen auf dem Nachhauseweg von der Schule von einem Mann angesprochen wurden. Sie wollten ihm erst mit Worten verständlich machen, dass er gehen soll. Da er aber nicht gehen wollte, haben sie dann die erlernten Griffe eingesetzt um ihn „außer Gefecht zu setzen“.
Der Kurs bestand nicht nur aus praktischen teilen, sondern auch aus Theoretischen. Wir haben die Rollenspiele besprochen. Da jede Gruppe die Situation individuell gelöst hat, haben wir dann nochmal allgemein zusammengefasst, wie man sich verhalten sollte. Außerdem haben wir über „Mobbing“ geredet und das Ampelsystem. Letzteres ist das Grundelement der Selbstverteidigung. Die drei Farben stehen für Prävention (grün), Selbstbehauptung (gelb) und Selbstverteidigung (rot).
Am Ende des Kurses hat jeder noch einmal eine Broschüre, mit den wichtigsten Informationen zusammengefasst, bekommen. Uns allen hat der Kurs viel Spaß gemacht und wir konnten viel lernen.