Vom 28. März bis zum 4. April 2025 fand der langersehnte Rückbesuch im Rahmen des Prag-Austauschs statt. Nachdem unsere Austauschpartner*innen bereits im Herbst bei uns in Heidelberg zu Gast waren, ging es für uns nun in die tschechische Hauptstadt – eine Woche, die wir so schnell nicht vergessen werden.
Anreise und Empfang – Ein Wiedersehen voller Herzlichkeit
Am Freitagmorgen, dem 28. März, trafen sich alle Teilnehmenden früh am Heidelberger Hauptbahnhof zur Abreise. Die Zugfahrt nach Prag verlief insgesamt angenehm. Es wurde viel geredet, gespielt, Filme geschaut oder Musik gehört – jeder fand seine eigene Art, die lange Reisezeit zu überbrücken. Einziger Wermutstropfen: Ab dem Umstieg in den tschechischen Zug gab es keine Sitzplätze mehr, was die Weiterfahrt deutlich weniger komfortabel machte.
Am späten Nachmittag erreichten wir schließlich Prag, wo unsere Austauschpartnerinnen bereits auf uns warteten. Der Empfang war warmherzig, das Wiedersehen herzlich – viele kannten sich ja bereits vom Besuch in Heidelberg. Nach einer kurzen Begrüßung fanden sich alle selbstständig mit ihren Partnerinnen zusammen und gingen zu deren Familien, bei denen wir die kommende Woche wohnen sollten.
Familienwochenende – Ankommen, Entspannen, Erkunden
Das Wochenende stand zur freien Verfügung – Zeit, um sich von der Anreise zu erholen und die Gastfamilien besser kennenzulernen. Viele nutzten die Gelegenheit, um gemeinsam mit ihren Austauschpartner*innen ins Stadtzentrum oder in die Altstadt zu gehen. Manche unternahmen auch erst einmal allein etwas – so besuchte ein Schüler mit seinem Partner ein Fußballspiel im Stadion. Am Sonntag trafen sich viele Jungs im Prager Aquapark – ein gelungener Start in die Woche.
Montag – Stadterkundung per Schnitzeljagd und Bootstour auf der Moldau
Am Montag begann das offizielle Programm. Da das Treffen erst um 9 Uhr am Rudolfinum angesetzt war, konnten wir ausschlafen – ein seltener Luxus auf Klassenfahrten. Vor Ort wurden wir in Kleingruppen auf eine Art Schnitzeljagd durch die Prager Innenstadt geschickt. Ausgestattet mit einem Fotoblatt voller Hinweise machten wir uns auf die Suche nach berühmten Sehenswürdigkeiten, Denkmälern und Statuen. Die Aufgabe: Gruppenfotos an den jeweiligen Orten. Dabei erkundeten wir ganz nebenbei einen großen Teil der Stadt – mit viel Spaß und Kreativität.
Am Nachmittag stand eine Bootstour auf der Moldau an. Ein Guide erklärte uns während der Fahrt spannende Details zur Stadtgeschichte. Die Aussicht auf Prag vom Wasser aus war beeindruckend – trotz der frischen Temperaturen wagten sich einige von uns sogar auf das Oberdeck. Danach war wieder Freizeit angesagt – ein rundum gelungener Tag.
Dienstag – Stadtführung und Kommunismusmuseum
Der Dienstag begann mit einer Stadtführung, während unsere Austauschpartner*innen regulär die Schule besuchten. Wir trafen uns um 9:10 Uhr und erkundeten anschließend gemeinsam mit einem Guide die Innenstadt. Die Tour war nicht nur informativ, sondern auch unterhaltsam – besonders eine Geschichte blieb vielen im Gedächtnis: In der St. Jakob Kirche hängt noch heute ein mumifizierter Unterarmknochen eines Diebs, der einst versuchte, eine Marienstatue zu stehlen – und angeblich von ihr festgehalten wurde.
Am Mittag stand der Besuch im Kommunismusmuseum auf dem Programm. Dort erfuhren wir viel über die Geschichte Tschechiens und das Leben unter kommunistischer Herrschaft. Die Führerin sprach sehr anschaulich und persönlich über die damalige Zeit – der abschließende Kurzfilm zur Entstehung der heutigen Tschechischen Republik rundete den Besuch ab.
Mittwoch – Ein Besuch im Prager Zoo
Am Mittwoch ging es in den Prager Zoo – einen der größten und bekanntesten Zoos Europas. Nach einer ersten freien Stunde zur eigenen Erkundung gab es eine Führung mit einem Zoo-Guide, der uns mit Fragen aktiv einband. Danach blieb wieder Zeit zur freien Verfügung. Die Vielzahl der Tiere – vom Känguru bis zum Eisbären – war beeindruckend, und das weitläufige Gelände forderte unseren Orientierungssinn heraus. Gegen 16 Uhr war das Programm beendet, und wir wurden erneut in die Freizeit entlassen.
Donnerstag – Jüdisches Viertel und ein letztes Mal Prag
Der letzte volle Tag in Prag begann mit einer Führung durch das jüdische Viertel. Die Geschichte, die Architektur und die vielen Spuren der Vergangenheit machten diesen Programmpunkt zu einem besonderen Erlebnis. Danach stand der restliche Tag zur freien Verfügung. Viele verabredeten sich am Nachmittag zum gemeinsamen Bowlen mit den Austauschpartner*innen – ein gelungener Abschluss für eine ereignisreiche Woche.
Freitag – Abschied und Rückreise
Am Freitagmorgen hieß es dann Abschied nehmen – für viele ein emotionaler Moment. Nach einer kurzen Verabschiedung machten wir uns wieder auf den Rückweg nach Heidelberg. Auch die Rückreise war lang, aber geprägt von Gesprächen und Erinnerungen an die gemeinsamen Erlebnisse.
Fazit und Bewertung
Der Austausch nach Prag war eine unvergessliche Erfahrung. Wir haben nicht nur viel über die Geschichte, Kultur und das Alltagsleben in Tschechien gelernt, sondern auch neue Freundschaften gestärkt und uns persönlich weiterentwickelt. Die Organisation war insgesamt gut, das Programm abwechslungsreich und interessant.
Es bleibt vor allem eines: die Erinnerung an eine spannende, lehrreiche und emotionale Woche in einer der schönsten Städte Europas.
– Ein Erlebnis, das wir nicht so schnell vergessen werden.