Besuch der Gedenkstätte Nazweiler-Struthof

St. Raphael Schulen Heidelberg KZ Besuch 01

Am Donnerstag, den 3. Juli 2025, unternahmen die Klassen 9aR und 9bR gemeinsam mit ihren Lehrkräften einen bewegenden und zugleich bedrückenden Tagesausflug zum ehemaligen Konzentrationslager Natzweiler-Struthof in Frankreich. Die Fahrt begann am frühen Morgen mit dem Bus. Viele von uns wussten, dass uns ein ernster und emotionaler Tag bevorstand. Beim Betreten des Geländes wurde es still in unserer Gruppe, der Anblick der Baracken, des hohen Zauns mit Stacheldraht und des Wachturms ließ uns alle sofort spüren, dass dies ein Ort voller Leid und Geschichte ist.

 

Unsere Führung begann im Museum, wir besichtigten die Schlafbaracken, die Gaskammer sowie das Krematorium. Besonders bedrückend war der Moment, als wir in der engen Gaskammer standen. Die kalte Luft und das Wissen, was hier geschehen ist, sorgten bei vielen von uns für Gänsehaut. Aus Respekt gegenüber den Verstorbenen haben wir dort keine Bilder gemacht und auch um den Moment mehr wahrzunehmen. Während der Führung erfuhren wir viele erschütternde Details über das Leben der Häftlinge: die katastrophalen hygienischen Bedingungen, die harte Zwangsarbeit im Steinbruch, die ständige Angst vor Strafen oder gar dem Tod. Die persönlichen Geschichten einzelner Gefangener, die uns erzählt wurden, machten das Grauen noch greifbarer. Es war kaum vorstellbar, wie Menschen anderen so etwas antun konnten. Die Ausstellung im Museum zeigte viele Originalgegenstände wie Kleidung, Briefe und Fotos. Auch wenn es kein schöner Ausflug im klassischen Sinne war, war er doch unglaublich wichtig. Wir haben nicht nur etwas über die Geschichte gelernt, sondern auch darüber, wie wichtig es ist, für Menschlichkeit, Respekt und Toleranz einzustehen. Der Besuch hat uns tief bewegt und wird uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben.

 

Am Ende des Tages fuhren wir still und nachdenklich zurück nach Hause. Viele sprachen darüber, wie berührend und grausam der Ort gewirkt habe. Es war ein Tag voller Emotionen, traurig, erschreckend und zugleich lehrreich. Wir würden diesen Ausflug vielen Klassen weiterempfehlen, da man die zeit vor 80 Jahren nicht nur hört, sondern auch sieht.

 

Text: Amelie Wittmann  und Alejandra Duran, 9aR

 

Bericht aus der Sicht einer Schülerin der 9bR:

Am 03.Juli 2025 besuchte unsere Klasse die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Natzweiler Struthof in den Vogesen in Frankreich. Dieser Besuch war Teil unseres Geschichtsunterrichts zum Thema Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg.

Viele von uns wussten vorher nur wenig über das Lager. Vor Ort bekamen wir jedoch einen tiefen Einblick in die Geschichte und das Leid, dass dort geschehen ist. Es war ein stiller, nachdenklicher Tag, den wir so schnell nicht vergessen werden.

Das Konzentrationslager wurde 1941 von den Nationalsozialisten im besetzten Elsass erbaut. Insgesamt waren dort über 52.000 Menschen inhaftiert. Viele von Ihnen kamen durch Hunger, Zwangsarbeit, Krankheiten, Gewalt oder gezielte Tötungen ums Leben. Besonderserschreckend war für uns, dass in dem KZ auch medizinische Versuche an Häftlingendurchgeführt wurden.

Während unseres Rundgangs wurde uns deutlich, wie eng, kalt und hart das Leben derHäftlinge gewesen sein muss. Wir sahen den Appellplatz, die Arrestzellen und die Stelle, an der die Menschen hingerichtet wurden. Besonders bedrückend fanden viele von uns die Gaskammer, die man über einen kleinen Pfad erreichen konnte.

In dem Museum haben wir mehr über die einzelnen KZ‘s, die Gefangenen, persönliche Gegenstände, Bilder, Dokumente und Berichte Überlebender erfahren. Unser Besuch im KZ war für alle sehr emotional und erschütternd, wir haben gespürt, dass dieser Ort, Respekt und Aufmerksamkeit verdient und das Leid sehr groß und echt war.

Der Besuch hat uns deutlich gemacht, wie gefährlich Ausgrenzung, Rassismus und blinder Gehorsam sein kann. Trotzdem war es eine wichtige und prägende Erfahrung, und wir glauben, dass jeder junge Mensch einmal an so einem Ort gewesen sein sollte, um zu verstehen, was geschehen ist, und um sicherzustellen, dass es nie wieder passiert.

 

Text: Paula Kellner, 9bR