Compassion

Verantwortung übernehmen, Menschlichkeit erleben

Zwei Wochen, die den Blick auf die Welt verändern – und auf sich selbst.
In der zehnten Klasse absolvieren unsere Schülerinnen und Schüler ein besonderes Praktikum: Compassion. Zwei Wochen lang verlassen sie das gewohnte Schulumfeld und tauchen ein in eine Welt, in der es um Mitmenschlichkeit, Fürsorge und echte Begegnungen geht.
Ob im Altenheim, in einer integrativen Einrichtung oder in sozialen Projekten vor Ort: Die Jugendlichen erleben, was es heißt, gebraucht zu werden – und wie erfüllend es sein kann, für andere da zu sein.

Was dieses Praktikum so besonders macht

Viele Schulen bieten Praktika an – aber kaum eines ist so tiefgreifend wie Compassion.
Denn hier geht es nicht um Leistung oder Karriereplanung, sondern um etwas Grundlegenderes: soziale Verantwortung, Empathie und die Frage, welchen Beitrag man selbst für andere leisten kann.
Einige Schüler begleiten ältere Menschen durch den Alltag und erfahren, wie viel Kraft in einem Gespräch steckt. Andere helfen in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung und erleben, wie bereichernd Vielfalt ist. In jeder Einsatzstelle geht es um mehr als nur Helfen – es geht um Verbindung.

St. Raphael Schulen Heidelberg Compassion

Stimmen aus dem Praktikum

Maya (16) war in einer Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung eingesetzt:
„Anfangs hatte ich Angst, etwas falsch zu machen. Aber dann habe ich gemerkt, dass es nicht um Perfektion geht, sondern um Ehrlichkeit und echtes Interesse. Ich habe so viel Wertschätzung erfahren wie nie zuvor.“

Lukas (17) verbrachte sein Praktikum in einem Pflegeheim:
„Ich habe mit einem älteren Herrn fast jeden Tag Schach gespielt. Er hat mir Geschichten aus seinem Leben erzählt – von Dingen, die ich nur aus dem Geschichtsunterricht kannte. Das war für mich eindrucksvoller als jedes Schulbuch.“

Julia (16) arbeitete in einer Tagesgruppe für Kinder aus schwierigen Familienverhältnissen:
„Es war nicht immer leicht. Aber ich habe gelernt, Geduld zu haben und Vertrauen aufzubauen. Am Ende hat ein Kind mir ein selbstgemaltes Bild geschenkt – das hat mich tief berührt.“

Einblick und Begleitung durch Lehrkräfte

Während des Praktikums besuchen Lehrkräfte die Jugendlichen an ihren Einsatzstellen, führen Gespräche mit den Betreuenden vor Ort und reflektieren gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern an einem Compassiontag deren Erfahrungen.
„Man sieht den Jugendlichen an, wie sehr sie in den zwei Wochen gewachsen sind – nicht nur an Verantwortung, sondern auch an Menschlichkeit. Einige von ihnen blühen richtig auf.“
Diese persönliche Begleitung macht das Praktikum nicht nur zu einer schulischen, sondern auch zu einer pädagogisch begleiteten Erfahrung – mit Raum für Austausch, Fragen und individuelle Entwicklung.

Auch Eltern sehen die Veränderung

Eltern erleben oft mit, wie sehr ihre Kinder durch das Sozialpraktikum reifen.
„Ich habe meinen Sohn selten so engagiert erlebt. Nach dem ersten Tag war er erschöpft – aber auch stolz. Er hat gelernt, wie wichtig es ist, für andere da zu sein.“
„Meine Tochter hat erzählt, wie sie einer älteren Dame beim Mittagessen geholfen hat, weil sonst niemand Zeit hatte. Das hat sie tief bewegt – und mich auch.“

Wachstum, das bleibt

Dieses Projekt stärkt unsere Schülerinnen und Schüler auf mehreren Ebenen:

  • Persönlichkeitsentwicklung: Sie wachsen über sich hinaus, lernen, sich selbst zu organisieren, Verantwortung zu übernehmen und in herausfordernden Situationen empathisch zu handeln.
  • Soziale Kompetenz: Der Umgang mit Menschen aus anderen Lebenswelten sensibilisiert sie für gesellschaftliche Themen, stärkt ihre Kommunikationsfähigkeit und fördert Teamgeist.
  • Selbstreflexion: Viele Jugendliche kommen verändert zurück – mit einem klareren Blick auf das, was zählt, und einem stärkeren Bewusstsein für die eigenen Stärken und Werte.

Ein Praktikum mit Wirkung

Das Sozialpraktikum ist mehr als ein Schulprojekt. Es ist eine lebensnahe, sinnstiftende Erfahrung, die nachwirkt – bei den Jugendlichen, in den sozialen Einrichtungen, bei Eltern und Lehrkräften.

Sozial handeln. Persönlich wachsen. Gesellschaft gestalten.
Das Sozialpraktikum ist fester Bestandteil unseres Profils und eine echte Chance: eine Schule des Lebens, in der Jugendliche lernen, über den eigenen Horizont hinauszublicken – und vielleicht zum ersten Mal wirklich spüren, was es heißt, Teil einer Gemeinschaft zu sein.

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