Berlinfahrt der 10. Klassen – Ein unvergessliches Erlebnis

25 10 24 Berlinfahrt 10a Jonathan Hattenhauer, Julia Bednarz, Hannah Herberg 10a (2)

In der Woche vor den Herbstferien fanden die jährlichen Berlinfahrten der 10. Klassen statt. Wir, die 10 a, fuhren also vom 20.10.2025 bis zum 24.10.2025 mit dem Zug und unseren Lehrern Herr Dr. von Au und Frau Griep, die dankenswerter Weise für Frau Mayssal eingesprungen war, nach Berlin.

Wir waren zusammen mit der 10 b und 10 d im a&o Berlin Mitte untergebracht, einem funktionalen Hostel, was uns für unsere Zeit in Berlin gut beherbergte.

Am Montag fand nach unserer Ankunft und dem Einrichten der Zimmer eine Stadtrundfahrt auf der Spree statt. Wir fuhren vom Humboldtforum, das ist der Ort auf dem früher der Palast der Republik in der DDR und zuvor das Berliner Stadtschloss stand, an der Museumsinsel vorbei bis schließlich zum Kanzleramt. Unterwegs erklärte uns der Guide etwas zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten. Leider konnte man nicht alles verstehen, da das Wetter nicht ganz mitspielte und der Wind sehr stark war. Es war aber insgesamt sehr schön und wir konnten gleich erste Blicke auf den Reichstag und die Siegessäule erhaschen. Am Abend hatten wir etwas Freizeit und konnten in Kleingruppen die Stadt erkunden.

Am Dienstagvormittag stand für uns zunächst ein Besuch im Reichstag und dem Bundestag auf dem Programm. Zuerst hatten wir ein sehr interessantes Gespräch mit Franziska Brandner, eine Bundestagsabgeordnete der Grünen aus Heidelberg. Sie beantwortete uns viele interessante Fragen, z.B. wie sie zur Wahl ab 16 steht und es war interessant zu sehen, wie sie mit typischen Politikerantworten auf unsere Fragen antwortete. Anschließend führte uns einer ihrer Mitarbeiter durch das Reichstaggebäude und am Plenarsaal des Bundestages vorbei. Es war sehr beeindruckend den Sitz der Regierung, den wir nur aus dem Fernsehen kannten, nun selbst zu sehen. Nach der Führung konnten wir uns wieder in Kleingruppen um unser leibliches Wohl in der Stadt kümmern.

Der nächste Treffpunkt war die Bernauer Straße, also dem Ort an dem früher die Mauer entlang führte. Heute befindet sich dort ein Park mit Informationstafeln zu Mauerbau, Flucht und DDR. Am Nachmittag gab es eine Erlebnistour „Mauer Erfahrung“. Dafür bekamen wir Papierbögen und den Link zu einer Website, mit der wir interaktiv Fragen zu den Informationstafeln beantwortet mussten. Diese Fragebögen wurden von unserem Guide anschließend nach Kreativität gewertet und ein Gewinner des Quiz gekürt. Die Gruppe, die gewonnen hatte, bekam einen Hausaufgabengutschein.

Am Mittwoch gingen wir vormittags ins Deutschlandmuseum, was sich am Potsdamer Platz befindet. Die Ausstellung erstreckte sich von der Varusschlacht bis zu den frühen 2000ern und war sehr interaktiv gestaltet. Man konnte sich zum Beispiel Lesezeichen in der Abteilung für die Erfindung des Buchdrucks von Johannes Gutenberg erstellen. Im ersten Weltkrieg konnte man einen Schützengraben begehen, welcher insbesondere akustisch beeindruckte. Von den 1950er Jahren waren wir besonders angetan, denn dort war ein Wohnzimmer aufgebaut, was einige von uns so gemütlich fanden, dass sie gar nicht mehr dort aufstehen wollten und sich häuslich niederließen. Im Deutschlandmuseum erhielten wir eine Broschüre, die wieder ein Quiz für uns bereit hielt. Dieses konnten wir in der Ausstellung ausfüllen. Dies hat Spaß gemacht.

Am Mittwochnachmittag stand eine Erlebnistour „ Kreuzberg, Streetart und Kiezkultur“ an. Diese führte uns nach Kreuzberg, einem Berliner Kiez. Hier wurden wir zunächst von unserem Guide über die unterschiedlichen Graffiti und Streetart aufgeklärt. Es war sehr beeindruckend wie viele verschiedene Stufen dieser Straßenkunst gibt, die man auseinanderhalten musste. Wir sollten zu den unterschiedlichen Stufen an den Hauswänden Beispiele finden, was wir auch taten. Es war relativ einfach, da Kreuzberg nahezu überall besprayt ist. Wir schauten uns in der Eastside Gallery die verschiedenen Bilder, insbesondere den Bruderkuss, ein berühmtes Bild nach einem Foto auf dem sich zwei kommunistische Politiker, Honecker und Breschnew, küssen. Am Abend hatten wir Freizeit.

Am Donnerstag besuchten wir das Spionagemuseum. Es befindet sich direkt neben dem Deutschlandmuseum am Potsdamer Platz. Auch hier bekamen wir einen Fragebogen, dessen Lösungswort mit einer Enigma ähnlichem Code verschlüsselt war, natürlich ein wenig vereinfacht. Diesen konnten wir dann an einem Dechiffrier-Computer in der Ausstellung entschlüsseln. Die Ausstellung war sehr interessant und wir erfuhren einiges zu den verschiedenen Spionagemethoden, der Geschichte der Agenten und der heutigen Spionage. Wir waren beeindruckt, vermuteten wir doch einige der uns genannten heutigen Spionageformen nicht.

Am Donnerstagnachmittag fand noch eine Führung durch das Jüdische Museum statt. Wir trafen uns vor dem Museum. Schon als wir ankamen, fiel uns die beeindruckende Polizeipräsenz auf. Überall standen Polizisten und wir wurden beim Hineingehen wie an einem Flughafen kontrolliert. Nachdem wir unsere Sachen abgegeben hatten, wurden wir mit Audiogeräten verkabelt. Unser Guide führte uns unterirdisch in das Museum hinein. Im Museum erklärte sie uns zunächst die architektonischen Bedeutungen der drei Achsen des Museums und führt uns dann zur Abteilung zur Geschichte des Judentums im Dritten Reich. Hier erfuhren wir einiges zu Übergriffen und Gesetzen gegen Juden, insbesondere den Nürnberger Gesetzen. Uns blieben vor allem die Beispiele der Schicksale der Juden im Dritten Reich in Erinnerung. Alle waren am Ende sehr bewegt.

Am Donnerstagabend ging es für alle Klasse der Berlinreise in den Club Matrix zu einer Schülerdisco. Dort war es vor allem voll und laut und die Luft war recht stickig. Die Disco hat uns allen aber eine Menge Spaß bereitet. Es war ein super Abschluss für unsere Berlinfahrt und fast alle blieben bis zur maximal erlaubten Uhrzeit da.

Am Freitag mussten wir dann leider schon wieder zurück. Die Zugfahrt war pünktlich, aber etwas chaotisch, weil manche Plätze doppelt belegt worden waren. Am Ende waren aber alle zufrieden und mit vielen tollen Eindrücken wieder zu Hause in Heidelberg. Es war eine sehr schöne Fahrt!

 

Artikel: Jonathan Hattenhauer und Julia Bednarz, 10 a

Fotos: Jonathan Hattenhauer, Julia Bednarz, Hannah Herberg, 10 a